Tausch der Kohlen des Antriebsmotors

Tausch der Kohlen des Antriebsmotors (Ausführung 2 sprich ab Motornummer 1200000)  

Nachfolgend wird der Tausch der vier Kohlen des Antriebsmotors des Citroen Saxo Electrique beschrieben. Diese Anleitung gilt nur für die zweite Ausführung des Motors ab der Motornummer 1200000 (ca. ab dem Jahr 2000). Zum vergrössern der Fotos diese bitte anklicken. Diese Anleitung darf auf keinen Fall für Antriebsmotoren der Ausführung 1 benutzt werden (Motornummer kleiner als 1200000). Autor: Ralf Becker

   
 

Das folgende Bild zeigt das verwendete Werkzeug. Einige Schrauben sind sehr unzugänglich angebracht (Feststellschrauben der Bürstenbrücke). Auf der Bürstenbrücke sitzen die 4 Kohlen jeweils um 90 Grad versetzt.

Bild1 zeigt den Saxo welcher auf zwei Rampen gefahren wurde. Ich habe den Saxo, zusätzlich zur Handbremse, gegen das Wegrollen mit einem Balken gesichert. Weiterhin habe ich den Saxo mit Holzbalken gestützt, falls eine der Rampen einen Materialfehler aufweisen sollte und zusammenbricht. Wer eine Hebebühne hat, ist im Vorteil.

 

Bild2 zeigt das Ganze von vorne.

Bild3: Bevor man mit den Arbeiten beginnen kann muss unbedingt die 200A Hauptsicherung entfernt werden. Zusätzlich muss unbedingt die Sicherung am hinteren Batteriekasten auf der Fahrerseite gezogen werden!

Bild4: Auf der Fahrerseite vorne befindet sich der Zugangsklappe zum Motor. Alle Schrauben müssen entfernt werden, dann kann der Deckel mit einem Schraubenzieher vorsichtig abgehebelt werden. Der Deckel „klebt“ durch die Gummidichtung am Motor fest, daher der Schraubenzieher als Hebel. Am besten setzt man den Schraubenzieher zwischen Motorgehäuse und Gummidichtung. So verbleibt die Dichtung am Deckel.

Bild5: Lösen der Schrauben.

Bild6: Der Blick ins Innere. Die beiden markierten Schrauben müssen gelöst werden. Auch wenn die Sicherung gezogen ist und der Motor sich offensichtlich nicht bewegt hat, habe ich vorher mit einem Spannungsmessgerät auf Spannungsfreiheit geprüft. Das Lösen der Schrauben habe ich allerdings später erledigt (siehe auch Bild 9).

Bild7: Nun muss man die Bürstenbrücke lösen. Dazu sind auf der linken Seite (in Fahrtrichtung gesehen) außerhalb des Motors 2 Schrauben zu lösen. Diese dürfen nicht abgeschraubt werden, man darf sie nur lösen! Bei mir waren die Schrauben mit Splinten und blauem Sicherungslack gesichert. Die Splinte garantieren, dass man die Schrauben nicht komplett heraus dreht. Eine Schraube ist gut zugänglich und gut zu finden.

Bild8: Die andere Schraube befindet sich genau gegenüber (180 Grad). Diese ist allerdings schwer zu finden und schlecht zu erreichen. Eine Taschenlampe wird benötigt. Da auch diese Schraube blau markiert ist, fällt sie aber recht gut ins Auge. Mit einer Ratsche und einer Verlängerung kann man die Schraube halbwegs gut erreichen. Auch hier gilt: Die Schraube nur lockern, nicht herausdrehen!

Bild9: Die Zuführungsleitungen der Bürstenbrücke müssen entfernt werden. In Bild 6 sieht man die beiden Schrauben noch mal etwas besser. In Bild 9 ist die zweite Schraube verdeckt.

Bild10: Das erste Versorgungskabel wurde entfernt.

Bild11: Das zweite Versorgungskabel wurde entfernt. Nun kann ist die Bürstenbrücke drehbar.

Bild12: Jetzt kann mit dem Tauschen der Kohlen begonnen werden. Dazu benutzt man einen gebogenen Imbuss  - Schlüssel. Mit diesem zieht man die Feder, welche die Kohle an den Läufer drückt, nach oben weg. Nun kann man – während man die Feder weggezogen hält, die Kohle aus dem Schacht ziehen.

Bild13: Die Kohle wurde aus dem Schacht entfernt. Die Feder wieder losgelassen. Achtung: Die Kohle ist schräg angeschliffen. Merkt Euch beim Herausziehen der Kohle wo das längere Stück hingehört. Hat man es sich nicht gemerkt ist das allerdings auch nicht schlimm. Wenn alle Stricke reisen setzt man die Kohle probeweise ein. Die Position in welcher die Kohle tiefer im Schacht sitzt ist  die richtige. VORSICHT: Die Kohlen sind empfindlich. Prüft sie vorher auf Beschädigungen. Auf keinen Fall fallen lassen oder mit Gewalt in den Schacht einführen. Die Kohle kann nun komplett entfernt werden. Dazu löst man die Schraube des Kabels (das Ende der 2 blauen Drähte) und legt die alte Kohle beiseite. Nun zieht man mit dem  Imbuss – Schlüssel die Feder wieder weg und setzt die neue Kohle ein. Nun muss die Kohle nur noch Angeschlossen werden.

Bild14: Hier sieht man noch mal die Kohle und den dazugehörigen Anschluss. Was man auch gut sieht ist die Nase (Einkerbung) am Ende der Kohle. Hier drückt die Feder die Kohle an den Läufer. Die die Einkerbung keilförmig verläuft kann auch hier der richtige Sitz der Kohle überprüft werden. Auf Bild 13 ist ein dicker Pfeil zu erkennen. Dieser zeigt die Drehrichtung der Bürstenbrücke. Sie muss von unten gesehen in Fahrtrichtung bewegt werden. Beim Drehen muss man die gelösten Kabel (siehe Bild 6) im Auge behalten. Diese verklemmen sich manchmal an den blauen Drähten der nachfolgenden Kohle. Wenn man die Bürstenbrücke um 90 Grad gedreht hat kann man die Prozedur an der 2. Kohle wiederholen (Bild 12- Bild 14) und so weiter.

Hat man die 4. Kohle getauscht (nach der dritten 90 Grad Drehung) kommt mit der 4. 90 Grad Drehung die erste (schon getauschte) Kohle wieder zum Vorschein.

 

 

 

Bild15 und Bild16:

Um die Bürstenbrücke wieder passgenau zu fixieren gibt es ein Loch in Ihr in welcher ein 4mm Imbuss passt. Damit lässt sich die Brücke ausrichten. Ich persönlich habe festgestellt, dass es besser war das Ganze per Sichtprüfung auszurichten. Leuchtet man mit einer Taschenlampe in das Loch (siehe Bild: Der Alusattel mit dem blauen Punkt) so erkennt man eine Bohrung in der Bürstenbrücke. Diese muss passgenau mit der Bohrung im Alukopf  abschließen. Stehen beide Bohrungen exakt übereinander kann man die beiden Schrauben, welche die Bürstenbrücke fixieren (siehe Bild 7 und 8) wieder anziehen. Danach prüft man noch mal den korrekten Sitz indem man in die die Bohrung schaut. Nun kann man die Zugangsklappe wieder schließen und die Sicherung einsetzen.

Wichtig: Man sollte die ersten 50 - 100 Km nicht in den roten Bereich hinein beschleunigen. Am besten bleibt man im grünen Bereich. Die Kohlen müssen erst eingeschliffen werden. Nach dem Tausch hört man auch, dass sich das Fahrgeräusch des Motors leicht verändert hat. Es ist etwas lauter und schleifender. Dies legt sich aber nach einigen Kilometern bei vorsichtiger Fahrweise.

Auf dem letzen Bild sieht man noch eine meiner alten Kohlen. Ich schätze ich hätte noch 10.000 Km damit fahre können, da ich noch einige mm von der Markierung entfernt war. Die neuen Kohlen kamen mir etwas kürzer vor als die Original Kohlen. Die Arbeiten dauerten - mit Vorbereitung - ca. 1,5 Stunden.